Die helle Seite der Dunkelheit

Dunkelheit – manchmal kommt sie in unser Leben wie eine große, schwere Decke, die alles zudeckt. Unsere Hoffnungen, unsere Träume, unsere Wünsche … sie sind alle von pechschwarzer Dunkelheit umgeben.

Während ich heute den Artikel schreibe, geht es mir genauso. Ich bin 31 Jahre alt und in einer early Midlife Crisis. Ich hatte eine bestimmte Vorstellung, in welche Richtung mein Leben gehen würde – ich dachte, ich wäre längst die „bessere Hälfte“ von jemandem und würde von jemandem Mama genannt werden. Nun bin ich weder verheiratet noch habe ich Kinder und das bringt eine große, schmerzhafte Dunkelheit in mein Leben, die ich weder erklären, noch wegrationalisieren kann. Sie ist da. Wie ein unliebsamer Gast, der einfach nicht gehen will.

Even my darkness is light to you.
M. W. Smith

Michael W. Smiths hat mich durch sein Lied heute herausgefordert, meine Perspektive zu wechseln. Meine Dunkelheit ist Licht für Gott. Während ich im Dunkeln umhertappe, sieht er klar, wohin ich gehe und schickt Licht, damit ich den Ausweg finde. Er sieht das Ende des Tunnels.

Und dabei weiß Er sogar, wofür meine Dunkelheit gut sein könnte. Vielleicht gibt es Dinge, die ich in dieser dunklen Zeit lernen kann und die ich im Licht nicht lernen würde:

  • Ihm zu vertrauen, wenn alles verloren scheint.
  • Im Vertrauen darauf, dass seine Versprechen immer noch gelten, auch wenn ein Jahr ums andere ins Land zieht und sich nichts zu bewegen scheint.
  • Mich ich an die Zeiten im Licht zu erinnern, in denen ich gesehen habe, wie Gott wirkt
  • Zu lernen, konsequent feindliche Lügen gegen göttliche Wahrheiten auszutauschen
  • Mein Vertrauen und meinen Glauben an Ihn trainieren, unabhängig davon, wie hell es gerade in meinem Leben ist

Auch in der Bibel gibt es viele Stellen, die mich ansprechen. Ich liebe die Bibel und ihre Ehrlichkeit. Die Menschen halten ihre Gedanken nicht zurück, sondern sprechen ehrlich darüber, wie es Ihnen gerade geht.

Im Psalm 77 ist es im Leben des Dichters sehr dunkel. Er schreit zu Gott, aber er hört keine Antwort. Er sehnt sich nach Trost, aber findet keinen. Vielleicht hat er sich gefragt: „Wie bin ich hierhergekommen?“ Er sagt in Vers 7: „Ich erinnere mich an frühere Zeiten, an Jahre, die längst vergangen sind, als ich beim Spiel auf der Harfe noch fröhlich sein konnte.“ Ich denke, das heißt: „Ich war früher ein zufriedener Mensch, mit Vision und Leidenschaft. Mein Herz war überfüllt mit Liedern über Gottes Güte und Barmherzigkeit. Früher wusste ich, was ich tat und warum ich es tat. Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Jetzt sitze ich in der Dunkelheit und weiß nicht, wie ich hier rauskommen soll.“

Aber in Vers 12 sagt der Psalmist: „Ich erinnere mich an deine großen Taten, HERR, und denke an die Wunder, die du einst vollbracht hast. Ich führe mir vor Augen, was du getan hast, immer wieder mache ich es mir bewusst. O Gott, heilig ist alles, was du tust. Kein anderer Gott ist so mächtig wie du!“ Mit anderen Worten: „Ich werde mich nicht von dieser Dunkelheit überwältigen lassen. Ich werde den Lügen des Feindes nicht glauben, dass Gott mich abgelehnt und vergessen hat. Ich weiß, dass Er mächtig ist, ich habe es in der Vergangenheit erlebt und ich werde es in der Zukunft erleben! Er ist derselbe gestern, heute und für immer! Ich werde nicht aufgeben! Ich werde meine Seele immer wieder daran erinnern, dass Gott gut ist, dass Gott mächtig ist und dass er mich sieht!“

Und ich vertraue darauf, dass eines Tages meine Dunkelheit auch für mich Licht ist.

Was hilft mir in Zeiten der Dunkelheit nicht aufzugeben?

  • Ich lerne ermutigende Bibelverse auswendig und spreche sie mir selbst immer wieder zu.
  • Ich vertraue mich Menschen an, die mich ermutigen und mir helfen, weiterzugehen.
  • Ich schreibe Tagebuch und gebe meiner Seele und meinen Gefühlen Raum, drücke sie nicht weg, sondern nehme sie ernst.
  • Ich schaue auf die Dinge, die ich habe und weg von den Dingen, die ich mir wünsche.